Herr Gerstenmayer, wie lautet ihre Gesamteinschätzung zum Geschäftsjahr 2021/22?
A. Gerstenmayer: Mit den Zahlen, die wir vorliegen haben, war es natürlich ein großartiges Jahr: Wenn man ein Umsatzwachstum von 34 % erzielt und unter kritischen Rahmenbedingungen das Geschäft so erfolgreich weiterentwickelt, kann man nur zufrieden sein und den Mitarbeitenden von AT&S ein großes Lob zollen. Wir haben in der Pandemie in Chongqing das größte Werk unserer bisherigen Unternehmensgeschichte gebaut und es vor dem Zeitplan und innerhalb des Budgetrahmens in die Produktion gebracht. Das zeigt die Stärke unserer Organisation: Wir sind in der Lage, auch in einem schwierigen Umfeld unsere Ziele zu erreichen. Dabei bleiben wir für unsere Kunden zu jeder Zeit ein verlässlicher Partner.
Ein Grund für unseren heutigen Erfolg ist, dass wir frühzeitig die richtigen Weichen gestellt haben: Wir haben uns 2013 dazu entschieden, in den Substratmarkt einzusteigen, haben 2016 mit der Volumenproduktion begonnen und sind diesem Weg trotz Anlaufschwierigkeiten treu geblieben. So hat sich die Substratproduktion sukzessive zu unserem wichtigsten Geschäftsbereich entwickelt.
P. Schneider: Hier möchte ich gern ergänzen: AT&S hat über viele Jahre viele Dinge richtig gemacht. Das zahlt sich jetzt aus. Auch als der Markt für IC-Substrate strauchelte, hat AT&S weiter auf die langfristige Perspektive gesetzt und hohe Summen in die Produktionsstandorte investiert. Jetzt ernten wir die Früchte unserer Arbeit, weil wir in einer Hochphase des Markts mit Qualitätsführerschaft da sind – an der Seite von Unternehmen, die bereits seit Jahrzehnten am Markt sind.
Apropos Produktionsstandorte: Herr Schröder, beim Aufbau weiterer Kapazitäten haben Sie sich im letzten Jahr für Kulim in Malaysia entschieden. Warum?
I. Schröder: Zum einen ist Kulim seit Jahrzehnten ein Zentrum der halbleiternahen Produktion. Hier sind zahlreiche Hightech-Elektronikunternehmen angesiedelt, sodass wir bei dem Aufbau einer Infrastruktur nicht bei null anfangen müssen. Es besteht eine funktionierende Lieferkette. Viele der von uns benötigten Materialien werden in Asien hergestellt. Ein weiterer Grund ist die Nähe zu unseren Kunden. Einen Großteil unserer Produkte wird in Südostasien weiter verarbeitet. Und drittens: Bei dem Schaffen der Rahmenbedingungen erhalten wir auch von behördlicher Seite eine hohe Unterstützung. Die malaysische Regierung und – in ihrer Vertretung – die staatliche Organisation für gewerbliche Förderung MIDA bringen sich rege ein, um mögliche Hürden aus dem Weg zu räumen.
A. Gerstenmayer: Hinzu kommt: In einem Umfeld, in dem die Mikroelektronik bereits zu Hause ist, fällt es leichter, entsprechend gut ausgebildete Fachkräfte und Ingenieur:innen zu rekrutieren. Natürlich ist auch der Wettbewerb größer. Aber mit der richtigen Unternehmenskultur sind wir zuversichtlich, die benötigten Mitarbeiter:innen gewinnen und langfristig an uns binden zu können. Dabei wird uns auch eine enge Kooperation mit den Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen vor Ort helfen.
Zum Status in Kulim: Wie schreitet der Standortaufbau voran?
I. Schröder: Wir sind mit dem Projekt voll im Zeitplan – trotz coronabedingter behördlicher zusätzlicher Auflagen und Herausforderungen. Zunächst noch einmal zum Gesamtprojekt: Wir werden in Kulim in Projektphase 1 innerhalb von sechs Jahren etwa 1,7 Mrd. € investieren und somit bis zu 6.000 Hightech-Arbeitsplätze schaffen. In der Phase 1 ist bis 2024 der Bau von zwei Substratweken inkl. Peripherie vorgesehen. Allein für diese erste Phase werden wir auf einer Fläche von 235.000 m2 eine Gebäudefläche von 280.000 m2 schaffen, 120.000 m2 Reinraumfläche aufbauen, 600.000 m3 Beton verbauen sowie 620 km Leitungen und 250 km Kabel verlegen. In den vergangenen Wochen hatten wir bereits mehr als 1.300 Arbeiter:innen auf der Baustelle. Mit fortschreitender Projektdauer wird die Zahl auf mehr als 4.000 Arbeiter:innen ansteigen. Das sind beeindruckende Zahlen, die belegen: Wir haben ein anspruchsvolles und sehr spannendes Projekt vor uns.
An den anderen Produktionsstandorten entwickeln wir uns ebenfalls gut weiter. Unser Werk 3 in Chongqing befindet sich mitten im Ramp-up. Hier geht es in diesem Kalenderjahr darum, die Linien 2, 3 und 4 vollständig in die Produktion zu bringen. Der dafür nötige Aufbau von Ressourcen läuft nach Plan. In Korea haben wir einen Neubau abgeschlossen, technische Upgrades bei den Maschinen vorgenommen und bei den Prozessen die Voraussetzung für eine stärkere Inhouse-Produktion geschaffen. In Indien – hier laufen zurzeit keine Bauaktivitäten – konnten wir trotz des massiven Drucks auf die Lieferketten die Produktivität deutlich erhöhen.
Wie sehen Sie die Marktentwicklung, und wo ergeben sich für AT&S Marktchancen?
A. Gerstenmayer: Im aktuellen Umfeld werden die IC-Substrate weiter die zentralen Wachstums- und Technologietreiber bleiben. Weitere Geschäftsimpulse erwarten wir für uns aus dem Bereich der Module. Hier zeigt sich, dass wir mit dem Aufbau einer entsprechenden Produktion in Chongqing 2 ebenfalls zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Die Wachstumsraten werden nicht so hoch wie bei den IC-Substraten sein. Sie ermöglichen uns aber auch auf diesem Produktfeld eine respektable Positionierung. Der Markt für Leiterplatten wird sich mit einer Rate zwischen drei und fünf Prozent ebenfalls positiv entwickeln. Hier sind wir aber etwas selektiver unterwegs und investieren vorwiegend in Technologie-Upgrades und den Erhalt unserer Position als einer der Technologieführer in der Industrie. Bei den Themen Module und Modul-Integration nehmen wir aufgrund des Aufbaus in den anderen Leistungsbereichen vorübergehend das Tempo raus und fokussieren uns auf Projekte im Bereich der R&D. Gleichwohl bleibt das Feld ein wichtiger Teil unserer Strategie. Sobald uns wieder genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, werden wir uns dem Thema intensiv widmen.
I. Schröder: Die Grundlage für unsere Entwicklung bleibt eine intensive R&D-Arbeit. Wir investieren heute knapp zehn Prozent unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Das wird auch so bleiben, damit wir unsere technologischen Positionen halten und ausbauen können. Wir wollen uns für die zukünftigen Anforderungen noch besser vorbereiten, um unsere Kunden weiter so gut wie möglich zu unterstützen.
Im Bereich R&D kooperiert AT&S inzwischen schon traditionell eng mit Universitäten.
A. Gerstenmayer: Ja, und das sehr bewusst: Die universitäre und außeruniversitäre Zusammenarbeit bringt uns einen Zugang zu neuestem Wissen und zu zukünftigen Leistungsträgern. Auch im letzten Jahr haben wir unser Kooperationsnetz weiter ausgebaut: Im Bereich der Leistungselektronik arbeiten wir jetzt mit dem Indian Institute of Technology in Delhi (IIT) zusammen. In den USA sind wir mit der Virginia Tech eine intensive Kooperation für die Entwicklung von Power-Modulen eingegangen. In China haben wir die Kooperation mit der Shanghai University wiederbelebt. In Österreich beteiligen wir uns am Aufbau des Silicon Austria Labs, dem größten außeruniversitären Forschungs-Hub des Landes.
I. Schröder: Für unsere zukünftige Forschungsarbeit wird auch Leoben noch wichtiger werden. Hier bauen wir zurzeit ein Forschungszentrum für IC-Substrate und Packaging-Technologien mit angeschlossener Kleinserienproduktion auf. Mit dem Projekt setzen wir nicht weniger als einen Meilenstein für die technologische Weiterentwicklung in Europa. Denn wir gehen stark davon aus, dass neben dem Chip vor allem das Package zukünftig ein zentraler Baustein für die Performance-Steigerung der Komponenten sein wird.
Die Märkte spielen zurzeit für AT&S. Wie gehen Sie mit dieser Situation vertriebsstrategisch um?
P. Schneider: Gerade im Substratbereich ist der Kapazitätsbedarf derzeit sehr groß. Hier stellen wir uns die Frage: Mit wem möchten wir in Zukunft wie stark kooperieren? Das entscheiden wir auf einer langfristigen Basis. Das heißt: Uns interessiert nicht der schnelle Gewinn, sondern die langfristige Perspektive der Zusammenarbeit. Passt die Aufstellung zu uns? Was für eine Zukunft haben die Produkte? Können wir zusammen mit den Kunden in die Investition gehen? Diese Philosophie der Langfristigkeit versus kurzfristiger Gewinnoptimierung zieht sich durch die gesamte AT&S-DNA.
A. Gerstenmayer: Unabhängig davon ist es uns gelungen, unsere Profitabilität durch die konsequente Weitergabe von Rohstoff- und Energiepreiserhöhungen, die marktgerechte Verrechnung unserer Service- und Zusatzleistungen und die Optimierung unseres Produktportfolios weiter zu verbessern. In Zukunft richten wir unseren Fokus – der Premium-Marktpositionierung von AT&S entsprechend – noch stärker auf margenstarke Produkte und Technologien. Das heißt nicht, dass wir unsere klassischen Produkte nun außer Acht lassen, aber auch hier lautet die Aufgabe, einen angemessenen Ergebnisbeitrag zu leisten.
AT&S hat zuletzt seine Sales Organisation neu aufgestellt. Wie bewährt sie sich?
P. Schneider: Um die Entwicklung in unseren regionalen Märkten zu beschleunigen, haben wir eine regionale Vertriebsstruktur eingeführt und das strategische Marketing vom operativen Vertrieb getrennt. Diese Maßnahmen tragen schon jetzt erste Früchte: Wir haben in den USA zuletzt gute Entwicklungsschritte vollzogen. In der Flächenabdeckung sind wir heute besser aufgestellt als noch vor wenigen Jahren. Dabei half uns auch der Aufbau eines Händlernetzes. Aus diesem Setting heraus werden wir uns zukünftig – auch in schwierigeren Marktphasen – aus eigener Kraft erfolgreich weiterentwickeln können.
Vertriebsstrukturen sind das eine. Für den Erfolg im Markt braucht es aber auch gute Teams...
P. Schneider: ... die wir haben. Ich bin auf unseren Außenauftritt gegenüber den Kunden sehr stolz. Wir haben einen exzellenten technischen Vertrieb. Auch in den kaufmännischen und vertragsrechtlichen Themen sprechen wir mit unseren Kunden heute selbstbewusst und in jeder Hinsicht auf Augenhöhe. Unsere gute Position gegenüber den Kunden ist das Ergebnis einer Professionalisierung des Kundenverhältnisses, die wir mit unserem Wachstum täglich vorantreiben. Trainings, personelle Verstärkung – wir tun viel, damit wir Tag für Tag besser werden. Was sich in der Zusammenarbeit mit den Kunden auch auszahlt, ist die Reputation, die sich AT&S über viele Jahre aufgebaut hat. Unsere Kunden bescheinigen uns immer wieder: Unsere Leistungen sind außergewöhnlich gut – von der Neuproduktentwicklung über technische Beratung bis zur finalen Auslieferung.
Ein guter Ruf hilft sicher auch dabei, neue Mitarbeitende zu gewinnen. Sie werden in den kommenden Jahren mehr als 10.000 Arbeitsplätze aufbauen.
A. Gerstenmayer: Das ist wahrlich eine Mammutaufgabe. Denn wir müssen sie nicht nur rekrutieren, sondern auch ausbilden, integrieren und dann auch noch halten, und das in einer Zeit, in der weltweit der Wettbewerb um Arbeitskräfte groß ist. Nichtsdestotrotz gelingt uns das derzeit sehr gut – unterstützt durch ein intensives Employer Branding, über das wir uns aktiv als attraktive Marke positionieren. Die Menschen sehen: Wir sind ein stark wachsendes Unternehmen, das seinen Mitarbeitenden sehr gute Möglichkeiten bietet. Am Standort Leoben arbeiten bei uns inzwischen Menschen aus 52 Nationen. Solche multikulturellen Strukturen sind gerade für junge Mitarbeitende sehr spannend. Ihnen gefällt es, in dynamischen Teams zu arbeiten, in denen sie sich fachlich und menschlich weiterentwickeln können. Das spricht sich herum und macht uns offensichtlich attraktiv.
Gerade die jungen Menschen, aber auch die Kunden schauen heute immer mehr auf das Thema ESG. Wie ist AT&S hier unterwegs?
A. Gerstenmayer: Der Bereich ist bei uns alles andere als neu und seit vielen Jahren integraler Bestandteil unserer Geschäftstätigkeit. Am Einsparen von Energie, Wasser und Materialien oder auch am Recycling haben wir nicht nur aus Umweltgründen ein Interesse, sondern auch aus Kostensicht. Hier gibt es einen gleichgerichteten Zusammenhang. Ähnlich ist es mit anderen ESG-Themen wie der Diversität: Die Vielfalt der Mitarbeitenden ist eine notwendige Bedingung dafür, dass wir als internationales Unternehmen erfolgreich sind.
I. Schröder: Um Beispiele aus dem Bereich Umwelt zu nennen: Unseren neuen Standort Kulim in Malaysia bauen wir von vornherein so auf, dass wir langfristig in der Lage sein werden, CO2-neutral zu produzieren. Den Wasserverbrauch wollen wir – so wie auch im neuen R&D-Center in Leoben - von vornherein um bis zu 30 % reduzieren. Aber auch in der Gruppe sind wir gut unterwegs: Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir den Anteil der erneuerbaren Energien auf 56 % erhöht und liegen deutlich vor unserem Plan.
Stichwort weitere Prozessoptimierung: Wo setzt AT&S hier an?
I. Schröder: Starkes Wachstum an unterschiedlichen Standorten bedeutet für die Produktion und die Organisation immer eine Herausforderung – Stichwort Skalierbarkeit. Daher müssen jetzt die Voraussetungen geschaffen werden, in einer klar strukturierten Prozesslandschaft Themen wie Transparenz, Flexibilität und Harmonisierung voranzutreiben. Ein zentraler Hebel dafür ist eine einheitliche End-to-End-Prozesslansdschaft. Das bedeutet: Wir stimmen in unserer Gruppe sämtliche zeitlich-logisch aufeinanderfolgende Teilprozesse so ab und verschlanken diese, dass wir hoch effizient produzieren und die Kundenbedürfnisse optimal erfüllen können. In Verbindung damit treiben wir in allen Prozessen die Digitalisierung voran, etwa mithilfe von Artificial Intelligence und Mustererkennung bei aufwendigen Inspektions- und Kontrollprozessen. Eine noch schnellere und frühzeitigere Reaktion auf mögliche prozessuale Abweichungen kann somit erreicht werden. Dafür etablieren wir Datenstrukturen und bauen wir eine Datenlandschaft auf.
Das bedeutet im Übrigen nicht, dass wir nicht schon jetzt sehr gut und effizient produzieren. Unsere Prozesse sind bereits heute so gut, dass sie unsere Kunden stets überzeugen. Aber wir werden uns stärker an Prozessabläufen bekannt z.B. aus der Halbleiterindustrie orientieren. Dafür arbeiten wir an neuen Ideen und Konzepten, die uns langfristig Kosten- und Wettbewerbsvorteile verschaffen können.
Greifen wir noch einmal den Bereich Finanzen auf: AT&S nimmt hohe Investitionssummen in die Hand. Wie stabil sind diese finanziert?
A. Gerstenmayer: Wir verfügen trotz der großen Investitionsvolumina über eine stabile Kapitalstruktur und ausreichend Liquidität – sowohl für die laufende Geschäftstätigkeit als auch für die geplanten Investitionen. Bei weiteren Finanzierungen können wir uns auf die bewährten Quellen verlassen: das Begeben von Schuldscheindarlehen, das Aufnehmen von Bankkrediten und das Nutzen von Kreditlinien auf der Grundlage von Garantien großer österreichischer und europäischer Banken. Das Vertrauen des Kapitalmarkts in AT&S ist groß. Das zeigt auch die erfolgreiche Platzierung unserer Hybridanleihe im Januar. Zudem ist der Cashflow für uns eine verlässliche Finanzierungsquelle: Ein EBITDA von 349 Mio. Euro wirkt massiv auf die Innenfinanzierungskraft. Darüber hinaus ist es uns mit unseren neuen Investitionen gelungen, über bilaterale Vereinbarungen auch die Kunden signifikant an den Investitionen zu beteiligen. Das ist eine ganz neue und sehr kraftvolle Weise, Projekte in die Umsetzung zu bringen.
Aus Aktionärssicht spiegelt sich ein erfolgreiches Geschäftsjahr auch in einer attraktiven Dividende wider.
A. Gerstenmayer: Wir denken, dass es sich vor dem Hintergrund der sehr guten Geschäftsentwicklung richtig ist, die Aktionäre angemessen an diesem Erfolg zu beteiligen – trotz der starken Investitionsphase, in der wir uns gerade befinden. Deshalb werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 7. Juli vorschlagen, eine Dividende von 90 Cent je Aktie ausschütten, genauer gesagt, eine Basisdividende von 78 Cent und eine Sonderdividende von 12 Cent je Aktie. Das bedeutet für die Basisdividende im Vergleich zum Vorjahr eine Verdopplung.
Wie sieht der Geschäfts- und Finanzausblick aus?
A. Gerstenmayer: Sowohl strategisch als auch operativ sind wir mit allen Themen on track, sodass wir auch wirtschaftlich sowohl in der Kurz- als auch in der Mittelfristprognose die bereits kommunizierten Aussagen bestätigen können. Wir visieren für das kommende Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 2 Mrd. € bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 23 bis 26 % an. Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Chongqing, Kulim und Leoben wird uns bei planmäßiger Entwicklung im Geschäftsjahr 2025/26 zu einem Umsatz von rund 3,5 Mrd. € bei einer EBITDA-Marge von 27 bis 32 % führen. Dabei kann die Eigenkapitalquote aufgrund von Währungseinflüssen und Volatilitäten bei den Investitionen temporär die Zielmarke von größer 30 % unterschreiten. Strategisch werden wir weiter an zusätzlichen Entwicklungsmöglichkeiten arbeiten, Stichwort Packaging.
P. Schneider: Vertriebsseitig konzentrieren wir uns weiter auf den Ausbau unserer Hauptkundenbasis. Wir wollen in absehbarer Zeit eine Handvoll angewählter Markt- und Technologieführer im Bereich Chipindustrie im weiteren Sinne begleiten. Auf dem Weg dorthin ist es uns in den vergangenen Monaten gelungen, neben unserem etablierten Großkunden in der Halbleiterindustrie weitere hervorragende Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Das sind beste Voraussetzungen dafür, dass wir auch längerfristig Erfolg haben.
I. Schröder: Mit dem neuen Standort in Malaysia sind wir in einer guten Ausgangsposition, um den angestrebten Aufstieg in die Top-3 der IC-Substrathersteller zu erreichen. Wir errichten hier bis Ende 2024 den größten Produktionsstandort, der in der Branche für diesen Bereich existiert – mit der Möglichkeit, die Kapazitäten noch weiter auszubauen. Der Standort und das Volumen bringen uns in eine wettbewerbsfähige Kostenposition, was wichtig ist, sollte der Markt wieder wettbewerbsintensiver werden.